5 Fragen die man einer Mama besser nicht stellen sollte.
Ich war gerade mal fünf Tage alt, als sie mich nach Hause geschickt haben. Die Mutter in mir wurde mit meiner Tochter geboren, denn davor war ich es ja noch nicht, somit hatte ich auch echt keine Ahnung wie das werden würde. Eine Mama die gerade fünf Tage alt wurde, kam nach Hause und hatte echt absolut keinen Plan was sie da eigentlich macht. Allerdings war mir von Anfang an klar, wie groß meine Verantwortung ist. Fünf Tage hatte ich Zeit zu lernen wie man wickelt, zu lernen wie man stillt, zu lernen wie man ein Baby hält, zu lerne und zu lernen und zu lernen und zu lernen…
Dann wurde die Mama in mir zwei Wochen alt.
Ich war stolz, weil ich es geschafft hatte, mir ohne Hilfe die Haare zu waschen, ohne Hilfe zu duschen, ohne Hilfe eine einfache Mahlzeit zu kochen.
Während ich unter der Dusche stand, sah ich durch die Tropfen die an der Türe runter glitten, den Stubenwagen. Ich sah wie sich die kleinen Füßchen und Händchen ein wenig hin und her bewegten. Ein Moment in dem ich einfach nur überwältigt war, dass ich das hier alles ganz alleine mache. Ein kleines Lebewesen auf die Welt gebracht habe und für dieses unglaublich hilflose Baby alles bin.
Genau darum…genau deshalb darf es nicht sein, dass wir Mamas immer wieder von anderen Seiten Dinge hören, die mehr als unangebracht sind. Am schlimmsten ist es, wenn diese Aussagen von Menschen kommen, die selbst keine Kinder haben.
Hey Mama, deine Haare könnten mal wieder eine ausgiebige Wäsche gebrauchen.
Danke an meine liebe kinderlose Freundin. Das war mir damals nicht entgangen, dass ich viele Dinge nicht ganz auf die Reihe bekam. Ich kenne viele Mamas die nach ein paar Jahren noch sagen, dass sie froh sind, wenn sie es schaffen sich in Ruhe die Haare zu waschen. Von einer Rundum Rasur fang ich da jetzt erst gar nicht an. Im Winter ist es am Schlimmsten. Eine Erkältung jagt die nächste und es ist unmöglich mal eine Nacht durchzuschlafen, weil die Kinder husten und niesen.
Naja und manchmal ist es so, dass man einfach keine Lust hat die Haare zu waschen, genauso so wie mein altes Ich ab und an auch einfach mal keine Lust darauf hatte.
Hey Mama, nervt es dich nicht jeden Abend zu Hause zu hängen?
Für manche vielleicht nicht ganz nachvollziehbar, aber es nervt mich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich liebe es sie am Abend ins Bett zu bringen. Ich liebe es ihr den Schlafanzug anzuziehen und ich liebe es neben ihr zu liegen während im Hintergrund Schlaflieder leise durch den Raum schwingen. Der beste Moment des Tages, wenn sich mein Kind mit dem größten Vertrauen zu mir kuschelt und in die dunkle Nacht eintaucht. Es kommt vor, dass ich länger als nötig einfach neben ihr liegen bleibe und mich selbst komplett entspanne.
Hey Mama, willst du die nächsten Jahre nur Mutter sein, oder hast du was anderes auch noch vor?
Okay, die Frage ist ja echt nicht ganz unberechtigt, aber klar habe ich vor mein ganzes Leben lang Mama zu sein. Das kann man schwer kündigen, auch wenn die Kinder groß sind, wird man Mama bleiben. Ja, ich habe es vor. Für mich ist es kein Job. Für mich ist es Freizeit, Spaß am Leben, für mich ist es die absolute Erfüllung, eine die ich nie dachte jemals zu finden. Ob ich auch mal einen Moment der Stille genieße? Ja klar. Einen Moment alleine? Naja…bin ich selten und wünsche es mir auch selten, aber klar…es kommt vor.
Hey Mama, lass dein Kind nicht deinen Tag bestimmen.
Mache ich oft, allerdings nicht immer. Ob ich morgens gerne aufstehe? Nein nicht unbedingt, aber da hab ich wohl echt nicht wirklich eine Wahl. Ob ich Lust habe an einem verregneten Sonntag den halben Tag Memory zu spielen?…Hmm…ich gebe zu, es gibt sicher Beschäftigungen denen ich ein klein wenig lieber nach gehen würde. Zum Beispiel ein gutes Buch lesen, oder mal wieder einen ganzen Tag auf dem Sofa liegen und einen bescheuerten Film nach dem anderen ansehen. Allerdings denke ich nicht, dass ich da eine Wahl habe. Es gibt immer wieder mal Dinge auf die ich keine Lust habe, aber ich mache sie, denn ich liebe meine Familie. Ist euch schon mal der Gedanke gekommen, dass sich das Kind auch den Tag von Mama und Papa bestimmen lassen muss? Da habe ich ziemlich viele Beispiele für euch.
Heute müssen wir einkaufen gehen. Du musst bitte in den Kindergarten oder zur Oma oder Tagesmutter, weil ich arbeiten gehen muss. Bitte putz dir die Zähne. Bitte iss dein Gemüse. Bitte iss nicht zu viele Süßigkeiten. Bitte schau nur eine halbe Stunde fernsehen. Bitte zieh dich an und so weiter.
Aus der Sicht des Kindes! Bitte liebe Mama spiel mit mir, nur eine halbe Stunde. Bitte Mama, geh mit mir zum Spielplatz. Bitte steh morgens mit mir auf. Bitte verbring mit mir meine Kindheit, denn wahrscheinlich dauert die nicht ewig.
Hey Mama, wenn das Baby da ist und du in Karenz bist, was willst du denn dann mit der ganzen Zeit anfangen?
Darüber habe ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich Gedanken gemacht. Zum Glück, denn dieser Fall ist nicht eingetreten.
Die Mama!
Sie steht am Morgen auf. Sie wird nicht sanft vom immer lauter werdenden Wecker geweckt. Jemand zieht ungeduldig an ihrem Ohr oder der Bettdecke. Um 5 Uhr beginnt bei vielen der Tag. Sie steuert nicht auf die Kaffeemaschine zu, sondern kümmert sich um das Frühstück der Kinder. Der ganze Tag wird nach den Kindern geplant. Die Toilettenpausen…wie witzig dass ich diese anspreche…diese dienen nämlich nicht dafür, dass man kurz Ruhe findet und sich auf die eigentliche Sache konzentrieren kann. Diese Pausen dienen dafür, dass man den Kindern die wichtigsten Fragen beantwortet, denn diese werden prinzipiell dort gestellt.
Jeder der behauptet er wäre als Mama noch nie an seine Grenzen gegangen der, nehme ich jetzt ganz frech an, lügt. Es ist mal schön mal nicht ganz so schön.
Ich bin nun über drei Jahre alt. Eine über drei Jahre alte Mama und wisst ihr was? Ich hoffe ich werde noch einmal Mama und noch eine ganz, ganz, alte Oma.
Genießt die Zeit, denn sie ist kurz.
Eure Hannah